1. Was versteht man unter Raumakustik?
2. Was ist Nachhallzeit?
3. Wie erfolgt die akustische Raumplanung anhand des Kriteriums einer guten Sprachverständlichkeit?
4. Was ist Schallabsorption?
5. Informationen zur Akustischen Raumgestaltung

Im Allgemeinen versteht man unter Raumakustik die Auswirkungen der baulichen Gegebenheiten eines Raumes auf die in ihm stattfindenden Schallereignisse. Die Aufgabe einer gelungenen Raumakustik ist eine hohe Sprachverständlichkeit zu gewährleisten. Die Realisierung erfolgt über die Einhaltung eines bestimmten Absorptions- und Reflektionsvermögens der Wände und Decken. Darüber kann ein Minimum der Nachhallzeit erreicht werden, um störende Geräusche so gering wie möglich zu halten.

Unter Nachhallzeit versteht man die Zeitspanne, die ein Raum benötigt um ein Klangerlebnis abzubauen bis der Schalldruck nur noch ein Tausendstel des Anfangswertes beträgt. Die Nachhallzeit ist abhängig vom Volumen des Raumes und von dessen Absorptionsfläche. Letztere wird auch durch Möbel, Teppiche, Gardinen, etc. bestimmt und kann durch Akustikelemente positiv beeinflusst werden.

Lärm und Störgeräusche führen zu einer verminderten Sprachverständlichkeit und erfordern somit eine erhöhte Höranstrengung. Die Folge davon ist das Miss- oder Nichtverstehen von Informationen. Besonders in der Arbeitswelt kann die mangelhafte Informationsverarbeitung zu Stress bei den Mitarbeitern führen und die Qualität der Arbeit nachhaltig beeinflussen.

Büroräume gehören nach der DIN 18041 in die Gruppe B – Gute Sprachverständlichkeit über geringe Entfernung. Ziel der raumakustischen Planung ist es daher, eine gute Sprachverständlichkeit über kleine und mittlere Entfernungen zu realisieren. In der Regel ist dazu eine Erhöhung der Schallabsorptionsfläche notwendig, um den Gesamtstörschalldruckpegel und die Nachhallzeit zu reduzieren. Solche raumakustischen Elemente ermöglichen eine erhöhte Sprachverständlichkeit im Raum, indem sie störende Sprachinformationen anderer Mitarbeiter im Raum absorbieren.

In Schul- und Unterrichtsräumen ist eine gute Sprachverständlichkeit über mittlere Entfernungen (DIN 18041, Gruppe A) erforderlich. Dafür muss möglichst viel Direktschall vom Sprecher zum Zuhörer geleitet werden. Störgeräusche durch eine lange Nachhallzeit oder energiereiche Reflexionen sind zu vermeiden.

Die Schallabsorption bezeichnet den Vorgang der Verminderung der Schallenergie durch Umwandlung in eine andere Energieform, insbesondere in Wärme. „Absorbieren“ ist gleichbedeutend mit „schlucken“ und „aufsaugen“.

Der in einem Raum erzeugte Schall breitet sich als Luftschallwelle aus und trifft auf Raumbegrenzungsflächen, die den Schall teilweise absorbieren und teilweise reflektieren. Akustikelemente sind die einzigen Elemente, die eine ausreichende Schallabsorption in Abhängigkeit ihres Volumens ermöglichen. Bei der raumakustischen Berechnung wird für Akustikelemente der geforderte Schallabsorptionsgrad festgelegt. Die Messung erfolgt in einem Hallraum durch Vergleich der Nachhallzeiten mit und ohne Elemente.

Die akustische Raumgestaltung ermöglicht es, die Ein"üsse akustischer Signale gezielt an die Anforderungen der Räumlichkeiten anzupassen. Dementsprechend können Lärm und Störgeräusche mit Hilfe raumakustischer Elemente deutlich reduziert werden.

Die wichtigste Kenngröße zur Charakterisierung der Raumakustik ist die Nachhallzeit. Sie beschreibt die Zeit, die ein Raum benötigt, um eine Schallintensität nach Abschalten der Schallquelle auf einen Millionstel Teil ihres Anfangswertes zu minimieren.

Je nach Anforderungen an den Raum und in Abhängigkeit des Raumvolumens sowie der Nutzungsweise des Raumes existieren optimale Werte für die Nachhallzeit. Zur Erreichung dieser Werte können sogenannte Wandabsorber eingesetzt werden. Die Bestimmung der E%ektivität dieser Absorber zu einer Reduzierung der Nachhallzeit beizutragen, erfolgt über den Schallabsorptionsgrad α. Dieser wird unter Laborbedingungen in einem Hallraum nach DIN EN ISO 354 bestimmt.

Mit Hilfe dieses Verfahrens kann die Nachhallzeit in Abhängigkeit des Raumvolumens sowie der gesamten schallabsorbierenden Fläche des Raumes bestimmt werden (Gl. 1.1). Der Schallabsorptionsgrad eines bestimmten Materials ergibt sich aus der Differenz der Nachhallzeit eines leeren Hallraumes und der Nachhallzeit nach Einsetzten des Materials in den Hallraum.